05. Februar 2019 Allgemein, Genossenschaften, Raiffeisengesellschaft

Die Raiffeisengesellschaft nach dem Raiffeisenjahr – wie geht es weiter?

Der nachfolgende Beitrag ist ebenso wie der letzte – der der erste humoristische war – Startpunkt einer neuen Kategorie: „Raiffeisengesellschaft“.

Die Raiffeisengesellschaft wurde in 2012 gegründet und sie verantwortete, unter der Leitung von W. Böhnke und J. Zolk, Ablauf und Organisation des „Raiffeisen-Jahres 2018“, in dem der 200. Geburtstag (deshalb „Raiffeisen200“) des großen Sozialreformers aus dem Westerwald gefeiert wurde. Sowohl der Mensch F.W. Raiffeisen als auch seine Idee wurden auf vielfältigste Art und Weise den Menschen nahe gebracht; die Reichweite der Kampagne war enorm.

Nun gilt es, die nächsten Schritte zu gehen. Mit der offiziellen Abschlussveranstaltung des Raiffeisen-Jahres am 07. November 2018 fand auch ein Generationenwechsel im Vorstand statt:

https://www.raiffeisen-gesellschaft.de/content/raiffeisen_de/de/raiffeisengesellschaft/die-gesellschaft/vorstand.html

 

Ein gelungenes Raiffeisen-Jahr und neue Köpfe genügen aber alleine nicht, um nun die Flamme am Leben zu erhalten bis zum nächsten Feuerwerk – „Raiffeisen250“. Vielmehr muss die Gesellschaft nun die Grundidee ebenso hüten wie auf aktuelle und zukünftige Fragestellungen anwenden, d.h. sie auch weiterentwickeln.

Aber dafür gilt Raiffeisens Credo nun ganz besonders: „Was einer nicht vermag – vermögen viele!“

 

Vor diesem Hintergrund entstand der erste Mitgliederbrief des neuen Vorstands vor wenigen Tagen:

 

„Liebe Mitglieder und Freunde der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V.,

die Kunst des Übergangs besteht einerseits darin, das Erreichte zu bewahren und behutsam weiter zu entwickeln. Andererseits ist es wichtig, neue Wege zu gehen.

Diese Anforderungen stellen sich für unsere Gesellschaft nun sehr konkret: das Raiffeisen-Jahr, aber auch die Auszeichnung der Genossenschaftsidee als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit der UNESCO, haben sowohl dem Gedenken an den Menschen Raiffeisen, aber auch der Popularisierung seiner Ideen, einen gewaltigen Schub verliehen.

Auf diese neu gewonnene Reichweite, auf diese internationale Auszeichnung, gilt es nun aufzusetzen. Die Zeit der großen Veranstaltungen und der regelmäßigen Presseberichte ist nun erstmal vorbei. Wir sind nun alle gefordert, mit unserer Gesellschaft neue Wege zu gehen, um unseren Beitrag zu „Raiffeisen250“ im Jahre 2068 zu leisten. Letztlich ist die Gesellschaft genau dafür geschaffen worden: das Erbe Raiffeisens über die Zeit lebendig zu erhalten und es weiter zu entwickeln.

Die Hauptverantwortung hierfür trägt naturgemäß der Vorstand der Gesellschaft: als Treuhänder auf Zeit und der Umsetzung der satzungsgemäßen Aufgaben dienend. Das haben wir in der ersten Vorstandssitzung unseres neugewählten Gremiums am 10. Januar 2019 getan.

Wir haben drei Schwerpunkte für unsere Vorstandsarbeit in der begonnenen Amtsperiode entwickelt:

 

  1. Die dauerhafte Einbindung junger Menschen
    Die langfristige Überlebensfähigkeit der Idee im Allgemeinen, aber auch unserer Raiffeisen-Gesellschaft im Besonderen, verlangt zwingend einen Fokus auf jungen Menschen. Sie gestalten die Zukunft, sie haben ihre eigenen Bedürfnisse, zu deren Lösung die genossenschaftliche Idee vieles anbieten kann
    Die Jugend zu gewinnen, ist deshalb von größter Bedeutung.
  2. Die Einbindung von Forschung und Wissenschaft
    Die genossenschaftliche Idee steht immer wieder unter Druck und manchmal droht sie, in der Diskussion um sinnstiftende Lösungsansätze für verschiedenste gesellschaftliche Problemstellungen unterzugehen. Deshalb ist eine enge Beziehung unserer Gesellschaft zu Forschung und Wissenschaft von hoher Bedeutung. Letztlich sind es die Sozialwissenschaften, für die die Erforschung des Genossenschaftswesens ein fruchtbares Feld sein kann und die damit die Werthaltigkeit, Überlebensfähigkeit und auch die vorhandene Überlegenheit der genossenschaftlichen Idee nachweisen können.
  3. Der Ausbau unseres genossenschaftlichen Netzwerkes
    Genossenschaft ist Gemeinschaft; Genossenschaft ist Netzwerk. Insofern ist das Streben nach weiterer Vernetzung im genossenschaftlichen Umfeld ein selbstverständlicher Auftrag für unsere Gesellschaft.

Neben diesen drei strategischen Hauptstoßrichtungen für die nächsten Jahre haben wir auch einen konkreten Maßnahmenplan für 2019 entwickelt, der den drei Themen dient. Zu den geplanten Maßnahmen für dieses Jahr zählen unter anderem:

 

  • die Wiederholung des Förderpreises für junge Menschen,
  • die Vergabe einer wissenschaftlichen Arbeit zu unseren genossenschaftlichen Werten und
  • eine vertiefte Diskussion mit der Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, u.a. zu möglichen gemeinsamen Projekten.

Übergreifend über alle Sachthemen hinweg hat die Mitgliedergewinnung große Bedeutung. Hierzu haben wir uns im Gesamtvorstand verpflichtet und alle werden hier persönlich aktiv sein.

Daneben werden wir eine eigene Digitalisierungsstrategie für die Gesellschaft entwickeln, um in der virtuellen Welt präsenter zu sein und eine größere Zielgruppe ansprechen und erreichen zu können.

Wir haben Ihnen unsere „Agenda 2021“ so detailliert vorgestellt, damit Sie einerseits informiert sind, dass und wie es weitergeht.

Andererseits sind wir aber auch sehr an Ihrer Meinung dazu interessiert:

 

  • Wie stehen Sie grundsätzlich zur eingeschlagenen Strategie?
  • Haben Sie ergänzende Punkte?
  • Haben Sie Lust und Zeit, sich selbst einzubringen?

Über Ihre Rückmeldung zu diesen Fragen an die Adresse info@raiffeisen-gesellschaft.de freuen wir uns sehr!

 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen – sei es in der virtuellen Welt oder ganz persönlich.

 

Freundliche Grüße

 

Ihre

Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V.

 

Dr. Ralf Kölbach                                        Thomas Mende

Vorsitzender des Vorstands                      Schatzmeister  “

 

Unterstützen Sie uns in unserer ehrenamtlichen Arbeit für diese gute, traditionsreiche, aber mitnichten veraltete Sache. Werden Sie Mitglied, nehmen Sie teil an der Reise mit dem Fernziel „Raiffeisen 250“:

https://www.raiffeisen-gesellschaft.de/content/raiffeisen_de/de/raiffeisengesellschaft/die-gesellschaft/mitgliedschaft.html

 

Werden Sie ein Raiffeisen!